25 Jahre Buckfast Imkerverband Schweiz – Ein Grund zum Feiern!
Bericht von Monika Gerlach o2.02.2o2o
Ende Januar trafen sich in Reiden (LU) die Mitglieder des Buckfast Imkerverbandes Schweiz (BIVS), um ihre jährliche Generalversammlung durchzuführen. Dieses Mal gab es noch einen weiteren Grund für die Zusammenkunft. Der Verein feierte sein 25-Jahr- Jubiläum!
Am ersten Oktober 1995 wurde der BIVS in Ziegelbrücke von 22 Züchtern gegründet. Die Hauptaufgabe des Verbandes war und bleibt die Zucht. Denn bei der Einführung dieser Biene in die Schweiz war sie noch nicht ausreichend an unsere Umwelt angepasst. Im Laufe der Jahre wuchs der Verein, heute zählt er 205 Mitglieder. Für den sehr lebendigen Verein steht eine gute Ausbildung ihrer Imker und Imkerinnen weit oben auf der Agenda. So finden im Laufe des Jahres regelmässig Höcks statt, an denen sich die Vereinsmitglieder austauschen können. Im letzten Jahr gab es zusätzlich einen Einführungskurs von Guillaume Misslin (Arista Bee Research) in die instrumentale Besamung. Züchtertage und ein Schulungsprojekt zu dem Thema Varroa Sensitiv Hygiene (VSH) stossen auf grosses Interesse im Verein.
Darauf ist Karl Ruprecht sehr stolz. Er präsidiert den Verband seit sechs Jahren und wurde auch für weitere drei Jahre einstimmig bestätigt. Dass es gut läuft, sieht man auch daran, dass es im Vorstand nur eine Demission gab. Guy Rouiller trat als Vizepräsident zurück und gab das Zepter an Didier Maillard weiter. Mit Didier Maillard sind die französischsprechenden Mitglieder weiterhin im Vorstand vertreten.
Grussbotschaften kamen von vielen Seiten. Mathias Götti Limacher, Zentralpräsident von Bienen Schweiz, dankte für das grosse Engagement bei fachlichen Weiterbildungen und dafür, dass internationale Kontakte intensiv gesucht würden. Denn nur gemeinsam könne man das Optimum für die Bienen erreichen, so Götti Limacher.
Auch Linus Kempter, der frischgebackene Präsident von mellifera.ch, gratulierte ganz herzlich zum Jubiläum. Er zitierte Worte von Bruder Adam, wonach die Buckfastimker immer auf der Suche nach der besten Biene seien. Die Vision vom BIVS, einmal eine Biene zu haben, die ohne Varroa-Behandlungsmittel leben kann, teilt er und lobt die grossen Anstrengungen des Vereins auf diesem Gebiet.
Mit einem Zitat von Galileo Galilei überbrachte Silvio Streiff die Grussbotschaft vom Schweizerischen Wanderimkerverband. «Die Neugier steht immer an erster Stelle des Problems, das gelöst werden will». Der Verband sei glücklich, dass man untereinander auskomme, denn die Völker stünden häufig nebeneinander.
Emil Breitenmoser von apiservice GmbH und Markus Müller, Vizepräsident der Carnica.ch, haben ihre Grussworte direkt dem Präsidenten überbracht und mit ihrer Anwesenheit die Jubiläumsversammlung bereichert.
Das Thema Zusammenarbeit griff auch Magnus Menges, Vorsitzender der Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e.V. (GdeB) in seiner Rede auf. Dem Verband sei es gelungen, eine Befriedung zwischen den Imkern verschiedener Rassen zu erreichen. Das sei im besonderen Karl Ruprecht zu verdanken. Weitere Herausforderungen müssen noch gemeistert werden, so muss bis zum Jahr 2023 ein gemeinsames Herdenbuch erstellt sein, um damit die Voraussetzung für die Mitgliedschaft bei «apisuisse» zu schaffen.
Benjamin Dainat vom Zentrum für Bienenforschung überbrachte Grussworte und er freut sich zu hören, das von BIVS die Mitgliedschaft bei «apisuisse» angestrebt werde.
Am Nachmittag konnten die angereisten Mitglieder drei interessanten Vorträgen lauschen. Den Anfang machte Guillaume Misslin mit einer sehr guten Einführung in die Genetik in der Bienenzucht. Die Materie ist anspruchsvoll, gerade die Herausforderung Bienen zu züchten, welche neben den definierten Zuchtmerkmalen weitere VSH-Eigenschaften aufweisen. Darum sei es wichtig, eine grosse Varietät unter den Bienen zu erhalten, und dazu braucht es den Austausch zwischen Züchterinnen und Züchtern.
Der Gast mit der längsten Anreisezeit war Werner Gerdes aus dem schönen Münsterland (D). In seinem ausführlichen Vortrag ging es unter anderem um die Grundlagen der guten Imkerpraxis. So sei der Erfolg vom Standort, dem Können des Imkers/der Imkerin, den Königinnen, der Beute und der Betriebsweise abhängig. Seit dem Jahr 2015 arbeitet er daran, eine VSH-Biene zu züchten.
Auch im letzten Vortrag von Dr. Eva Frey ging es um die Varroa. In einem grossen EU-Projekt untersucht sie verschiedene Strategien der Bienen, mit der Milbe zu leben. Denn an einigen europäischen Standorten gibt es Völker, die ohne Varroabekämpfung überleben. Von diesen Völkern wurden 40 begattete Königinnen nach Hohenheim (D) geholt. Das Fazit: Nach zwei Jahren waren alle untersuchten Völker eingegangen. Der Einfluss der Umwelt auf die Biene scheint sehr wichtig zu sein, dies muss noch genauer untersucht werden. Das Projekt wird weiter verfolgt, denn es bleiben noch viele unbeantwortete Fragen.
Mit einer lebendigen Podiumsdiskussion endete der Jubiläumstag der Buckfastimker in Reiden.
Ich möchte mich bei allen, die zum Gelingen unserer Jubiläumsfeier beigetragen haben, von Herzen danken! Es war ein einmaliger, einzigartiger und feierlicher Anlass! Alle Rückmeldungen und Gratulationen habe ich mit grosser Freude entgegengenommen und an den richtigen Stellen weitergegeben. Danke!
Karl Ruprecht